Frauen und ihre Rente

Es ist ein viel zu wenig beachtetes Thema: Die Situation der Frauen in Unternehmen. Dabei geht es nicht um Frauen in Führungspositionen oder um die Erkenntnis: Frauen führen anders. Das trifft sicher zu und ist oft der Schlüssel zum Erfolg, den Frauen in Unternehmen in Führungsposition haben. Aber hier geht es um ein anderes Thema, das für Frauen in Unternehmen nicht weniger wichtig ist – ihre Altersvorsorge. Und da liegt einiges im Argen.

Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass Frauen weniger verdienen als Männer. In Studien wurde festgestellt, dass Frauen rund 80 Tage länger arbeiten müssen als ihre männlichen Kollegen, um das gleiche Einkommen zu erzielen. Auf das Einkommen, dass ein männlicher Kollege bereits am 31.12. eines Jahres erreicht hat, kommt eine Frau dann erst im März des Folgejahres, denn der Verdienst von Frauen in Unternehmen liegt im Durchschnitt rund 23 % unter dem Verdienst der Männer. Diese Ungleichbehandlung von Frauen in Unternehmen hat katastrophale Auswirklungen auf die Rentensituation. Denn weniger Verdienst bedeutet auch weniger Beitragszahlung in die gesetzliche Rente und dadurch automatisch niedrigere Renten.

Ein weiteres Problem, das über kurz oder lang zur Altersarmut bei Frauen führen kann, ist die Situation in Punkto Teilzeitbeschäftigung. Insgesamt hat die Teilzeitbeschäftigung einen deutlichen Zuwachs erfahren, und dies betrifft in weitaus höherem Maße Frauen als Männer. Weit mehr als 30 % der sozialversicherungspflichten Frauen in Unternehmen arbeiten in Teilzeit. Zum Vergleich: Bei Männern liegt der Anteil unter 7 %. Auch die sehr häufig von Frauen ausgeübten Minijobs tragen nicht zur Verbesserung der Situation hinsichtlich der Renten bei. Denn die Minijobs stocken zwar das momentane Einkommen auf, bewirken aber nur eine minimal Erhöhung der Rente. Wer nicht viel einzahlt, kann auch nicht viel Rente erhalten, das ist leider eine Tatsache.

Und da Frauen in Unternehmen, in der Dienstleistung und in anderen Erwerbszweigen 4 mal häufiger Minijobs ausüben als Männer, ist der Begriff Gleichberechtigung – zumindest was die Altersvorsorge angeht – nur eine Phrase. Nun gestaltet sich bei Frauen auch die persönliche Lebenssituation häufig ganz anders als bei Männern. Frauen sind beispielsweise in Bezug auf die Rente bei einer Scheidung häufig schlechter gestellt. Selbstverständlich wird in der Regel bei einer Scheidung der Rentenanspruch mittels dem Versorgungsausgleich gerecht verteilt, aber oft reichen diese Rentenpunkte alleine später nicht zum Leben. Und wenn nun die Einzahlungen nicht berauschend waren, wird es auch die spätere Rente nicht sein. Ein weiterer Negativpunkt für das Rentenkonto sind höhere Ausfallzeiten bei Frauen in Unternehmen. Bedingt durch die Kinderbetreuung kommt es immer einmal wieder vor, dass eine Frau unbezahlten Urlaub nimmt, um ein krankes Kind zu versorgen – das stellt bei Männern eher die Ausnahme da.

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Was aber kann Frau tun, um der drohenden Altersarmut einen Riegel vorzuschieben? Da gibt es einiges.

Aber für welche Art der privaten Altersvorsorge sie sich auch immer entscheiden mag, eines ist vor allem wichtig: Problem erkennen, Problem begegnen. Wer erst im Rentenalter bemerkt, dass er eigentlich etwas hätte tun müssen, ist deutlich zu spät dran. Wer allerdings frühzeitig Verantwortung für sein eigenes Alter übernimmt und mit geeigneten Instrumenten der privaten Altersvorsorge operiert, kann sich ganz entspannt zurücklehnen.

 

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